Der bislang namenlose Fußweg zwischen dem Kamphofer Damm und Auf dem Grünen in Woltmershausen wird zukünftig an den jüdischen Kaufmann Moses Freudenberg erinnern, der ein Geschäft an der Woltmershauser Straße betrieb und mit seiner Tochter Anfang 1939 nach Großbritannien auswanderte. Am Dienstag, dem 18. Januar wird der Weg um 15 Uhr (Treffpunkt Auf dem Grünen in Höhe der Hausnummer 21) eingeweiht. Dabei wird ein Zeitzeuge, der Moses Freudenberg gekannt hat, über ihn berichten. Auf Antrag der Pusdorfer Friedensgruppe hat der Stadtteilbeirat Woltmershausen im vergangenen Jahr beschlossen, den Weg nach Moses Freudenberg zu benennen. Nachdem auch die zuständige Deputation der Bürgerschaft ihr Einverständnis erklärt hat, können nun die Namensschilder installiert werden. Moses Freudenberg wurde am 23. Februar 1860 in Lilienthal geboren und war der Eigentümer einer Manufakturwarenhandlung an der Woltmershauser Straße 324/326. Er war in der Nachbarschaft gern gesehen und beliebt. Sein Geschäft wurde 1938 in der so genannten Reichspogromnacht zwar beschädigt, aber nicht geplündert, er selber mit seiner Tochter - seine Frau war bereits 1934 gestorben - für einige Tage inhaftiert. Am 17. Dezember 1938 schloss Moses Freudenberg sein Geschäft und wanderte mit seiner Tochter im Februar 1939 nach Großbritannien aus. Er starb dort am 26. Mai 1945. Die Pusdorfer Friedensgruppe freut sich sehr, dass der Weg an einen jüdischen Kaufmann erinnert. ?Wir sehen darin auch ein Zeichen gegen Neofaschismus und Fremdenfeindlichkeit? erklärt Joachim Fischer, der Sprecher der Friedensinitiative. [IMG]http://www.pusdorf.de/moses_freudenberg_weg2.jpg[/IMG] [I]Foto: pv[/I]