Lesung am Ort des Geschehens mit Petra Klatte und Joachim „Bommel“ Fischer“

Sonntag, 9. November 2014, 15 Uhr, Ecke Hohentorstraße / Westerstraße

In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 fand die Judenverfolgung in Deutschland mit der „Reichskristallnacht“ einen ersten blutigen Höhepunkt. In ganz Deutschland wurden etwa 100 Menschen ermordet und zahlreiche Synagogen und jüdische Geschäfte zerstört und geplündert. In Bremen wurden damals fünf Menschen ums Leben gebracht, darunter Selma Zwienicki aus der Neustadt. Am Ort des Geschehens an der Ecke Hohentorstraße / Westerstraße erinnern die Diplom-Pädagogin Petra Klatte und der Künstler Joachim „Bommel“ Fischer an die Vorgänge in der Nacht vor 76 Jahren. Sie lesen am Sonntag, dem 9. November um 15 Uhr aus Polizeiprotokollen und anderen Unterlagen und zeichnen damit nach, was damals geschah.

 

Mit ihrer Lesung wollen Klatte und Fischer, die der Pusdorfer Friedensgruppe angehören, auch aufzeigen, dass in einer weltoffenen Gesellschaft Fremdenfeindlichkeit, Rechtsextremismus und Anitsemitismus keinen Platz haben. Sie rufen zum friedlichen Miteinander der Menschen und zu Toleranz gegenüber ausländischen Mitmenschen auf. Die beiden Friedensaktivisten bedauern, dass das Asylrecht im Laufe der Jahre ausgehöhlt worden sei. Deutschland sei aufgrund seiner Geschichte geradezu verpflichtet, Flüchtlingen zu helfen. Viele Menschen, so die übrigen Mitglieder der Familie Zwienicki, hätten schließlich das Dritte Reich nur durch Aufnahme im Ausland überlebt.



Text und Foto: Pusdorfer Friedensgruppe