Vor 489 Jahren heftete Martin Luther seine 95 Thesen an die Tür der Schloßkirche in Wittenberg. Und vor 50 Jahren begann die praktische Arbeit der evangelischen Militärseelsorge. Der Pusdorfer Künstler und Friedensaktivist Joachim "Bommel" Fischer nahm beides zum Anlaß, um einen von ihm verfaßten Offenen Brief an der Tür des Bremer Doms zu befestigen. Damit protestierte der evangelische Christ gegen die bestehende Form der Militärseelsorge der Kirche, der er angehört. "All ihren Friedensappellen zum Trotz trägt die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) die Militarisierung der deutschen Politik durch die Militärseelsorge mit" heißt es in dem Brief, der an führende KirchenvertreterInnen und den evangelischen Militärbischof Peter Krug gerichtet ist. Die Kirchen seien mit ihrem christlichen Auftrag aufgerufen, Jesu Lehre der Gewaltlosigkeit zu verbreiten und ihr zu folgen, schreibt Fischer, der der evangelischen Kirchengemeinde in Bremen-Rablinghausen angehört. Mit der Militärseelsorge unterstütze die EKD jedoch immer noch die Bundeswehr, also eine Organisation, die Menschen zum Verstoß gegen das 5. Gebot ("Du sollst nicht töten") ausbilde und einsetze. Durch die Bereitstellung von Militärpfarrern, die dann von der Bundeswehr bezahlt würden, trüge die evangelische Kirche auch die seit Jahren zunehmende Militarisierung der deutschen Außenpolitik mit, statt dagegen um des Friedens willen aufzubegehren. Joachim Fischer kritisiert, daß sich die EKD durch die Militärseelsorge vor den Karren der Bundeswehr spannen und zum Handlanger des Militarismus machen läßt. In seinem Brief schreibt der 46-Jährige weiter: "Alle Friedensappelle der EKD sind Makulatur, sind Worthülsen, solange sie die Bundeswehr durch die Militärseelsorge unterstützt, statt Soldaten wie allen anderen Menschen Seelsorge durch ortsansässige Gemeindepfarrer und -pastoren anzubieten". Fischer ruft die Adressaten seines Briefes auf, sich dafür einzusetzen, daß sich die EKD deutlich von der Bundeswehr abgrenzt und sich nicht weiter zu ihrem Handlanger macht. Der offene Brief von Joachim "Bommel" Fischer ist [URL=http://www.pusdorf.de/domaktion.pdf]hier[/URL] zu finden. [IMG]http://www.pusdorf.de/domaktion.jpg[/IMG]